Nachdem ich nun meine ganze Aufmerksamkeit meiner kleinen Sunny gewidmet hatte,spürte ich doch, das ihr etwas fehlte.
Da ich auch einen neuen Job hatte und viel arbeiten mußte, tat es mir leid, sie immer alleine lassen zu müssen.
Also überlegte ich, ob eine 2. Katze da nicht ratsam wäre. Das Problem bestand darin, daß Sunny bereits schlechte Erfahrung
mit einer anderen Katze gemacht hatte. Wie würde sie sich nun verhalten, wenn plötzlich noch ein Tier da ist. Da kam mir das
Schicksal zu Hilfe. Die Tochter meiner Freundin konnte ihre Wohnung nicht mehr halten und wollte zurück zum Vater.
Der aber verbot ihr, die Katzen, sie hatte auch 2, mitzunehmen. Da beide Freigänger waren, ließ sie sie einfach dort
und fuhr nur Abends kurz hin, um ihnen zu fressen zu geben. Als ich davon erfuhr fiel ich vom Glauben ab.....rückte ihr den
Kopf zurecht und nahm die Tiere mit nach Hause. Kater und Katze. Widererwarten passierte nichts. Die Katzen beschnüffelten
sich, kein knurren oder fauchen, nichts. Der eine ging auf die Couch, die anderen beiden auf die Eßstühle. Friede, Freude,
Eierkuchen! 2 Tage lang war absolute Ruhe im Haus. Aber dann wurden die Grenzen gesteckt. Der Kater knurrte die große Katze an,
die wieder meine Sunny und die wiederum, ab in die Küche und rauf auf den Kühlschrank. Da blieb sie bis in die Nacht sitzen.
Der Kater kratze ständig an der Haustür und wollte raus. Nach 4 Tagen war ich reif. So beschloß ich, den Kater wieder ins
Tierheim, wo beide Katzen herkamen, zurück zu bringen. Mit 2 Tüten Futter, Sack Katzenstreu, Näpfen und einer Spende.
Ich mußte erklären wie es zu dem Umstand kam und was mit der Katze ist. Die würde ich behalten, gab meine Daten an und konnte gehen.
Aber mit einem sehr schlechten Gewissen, daß ich den Kater abgegeben hatte. Nun hatte ich also doch 2 Katzen. Tessa und Sunny.
Bald stellte ich fest, daß Tessa eine Augenkrankheit hat. Also zum Tierarzt. Erstmal entwurmen und Aufbaupräparate und dann
die Diagnose: Herpes. Hatte ich noch nie gehört, daß Katzen sowas auch bekommen können. Ich dachte, das würde am Streß liegen,
aber leider hat es sich nicht gelegt, trotz Behandlungen, guter Umgebung und Medikamente. Deshalb sieht ihr Auge auch immer
schmutzig aus. Das kann ich x-mal am Tage reinigen, es hilft nicht. Nach ein paar Minuten ist es wieder zu. Aber es geht ihr gut.
Inzwischen hat sie sich auch mit Sunny und Sunny mit ihr, angefreundet. Sie gehen nun fast Pfote in Pfote nach draußen,
besuchen die Nachbarn, spielen und toben miteinander und putzen sich gegenseitig. Es ist ein richtig liebevolles Verhältnis
zwischen den beiden geworden. Und wenn einer mal in einem Schrank oder in einem Zimmer versehentlich eingesperrt wurde,
dann maut der andere solange, bis ich frage: Was ist denn los? Und mir wird gezeigt worum es geht. Von Tessa und Sunny
könnte ich noch seitenlang erzählen. Vielleicht mache ich das auch mal irgendwann. Auf jeden Fall konnte ich 2 armen Tieren ein
schönes neues Zuhause geben mit viel Freigang,außer Nachts, da liegen beide auf meinem Bett. Das waren die Geschichten von Tessa
aus dem Tierheim und Sunny aus Brandenburg. Geb. Mai 1999 - R.I.P 8.März 2020
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